Die Deutsche Welle/DW ist der Auslandsrundfunk der Bundesrepublik Deutschland und Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten/ARD.

1965 Ende Studium Eintritt DW

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Informationen aus 43 Berufsjahren bei der Deutschen Welle und mehr!

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1998 Gründung
2008  Eintritt in den Ruhestand

Am 22. März 1953 schlossen die der ARD angehörenden Landesrundfunkanstalten einen Vertrag über die Errichtung eines gemeinschaftlichen Kurzwellendienstes. Danach sollte unter dem Namen "Deutsche Welle" ein Programm ausgestrahlt werden, "um den Hörern im Ausland ein politisches und kulturelles Bild vom heutigen Deutschland" zu vermitteln. Die Vertragschließenden hatten sich verpflichtet, die Kosten dieses Dienstes nach Maßgabe ihres Gebühreneinkommens zu tragen und ihr gesamtes Programm kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Mit der praktischen Durchführung des Sendebetriebes wurde der NWDR - Funkhaus Köln - und später der WDR beauftragt. Diese Anstalten hatten auch nach außen die alleinige Verantwortung für die am 3. Mai 1953 aufgenommene Ausstrahlung mit der Verpflichtung, wichtige Entscheidungen im Benehmen mit einem Beirat zu treffen. Dieser Beirat bestand aus einem Vertreter des Bundes (Bundespressechef), dem jeweiligen Vorsitzenden der ARD und einer gewählten neutralen Persönlichkeit.

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Damit war vorübergehend ein guter Kompromiß erreicht, weil gleichzeitig ein heftiger Streit zwischen Bund und Ländern über die gesetzgeberische Zuständigkeit in Rundfunkfragen entbrannt war. Diesen wollte die Bundesregierung mit einem "Entwurf eines Gesetzes über den Rundfunk" 1959 endgültig beilegen, scheiterte aber am Bundesrat mit der Begründung, daß dem Bund die allgemeine Gesetzgebungszuständigkeit auf dem Gebiet des Rundfunks fehle und verwies den Entwurf an den Vermittlungsausschuss. Hauptstreitthema war nicht die DW sondern das Deutschland-Fernsehen des Bundes, woraus später das ZDF wurde.

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Das Ergebnis des Vermittlungsausschusses wurde am 26. November 1960 vom Bundestag angenommen und vom Bundespräsidenten als "Gesetz über die Errichtung von Rundfunkanstalten des Bundesrechts" ausgefertigt und bezog sich nur noch auf zwei Rundfunkanstalten des öffentlichen Rechts: Deutsche Welle und Deutschlandfunk, das Deutschland-Fernsehen des Bundes war endgültig vom Tisch. Die jüngste Fassung mit Kommentaren erschien 2003 in der Nomos-Verlagsgesellschaft von Dr. Peter Niepalla.

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Bereits am 24. Dezember 1952 begannen regelmäßige Versuchssendungen mit einem 20 kW-Kurzwellensender von der in Norden/Ostfriesland gelegenen Station des NWDR. Es werden insgesamt fünf Blöcke von je 3 Stunden in deutscher Sprache nach Fernost, Nahost, Afrika, Südamerika und Nordamerika ausgestrahlt. Das Echo darauf ist außergewöhnlich groß, wie Hörerbriefe aus der ganzen Welt belegen.

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Mit dem Beginn des offiziellen Sendebetriebs am 3. Mai 1953 wird ein zweiter Sender mit 5 kW-Leistung in Norden-Osterloog eingesetzt und die Hörer können jetzt die jeweils beste Empfangsfrequenz nutzen, wodurch die physikalischen Schwierigkeiten der Kurzwellenausbreitung nicht mehr so schwer ins Gewicht fallen.

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Schnell wird klar, dass sowohl die Sendeleistung wie auch die Senderanzahl nicht ausreichen, um einen guten unterbrechungsfreien Empfang zu gewährleisten. Deswegen beginnen die Planungen für eine neue Kurzwellensendestation in der Nähe von Jülich.Diese wird am 20. März 1956 in Betrieb genommen und ab September werden alle Programme über zwei 100 kW Sender und neue Richtantennen ausgestrahlt. Bis März 1960 werden drei weitere Sender und Antennen errichtet. Der Betrieb der Sendestation Jülich geht am 1.9.1961 vom WDR an die Deutsche Bundespost über.

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Am 1. August 1962 bezieht die DW ein eigenes Funkhaus in Köln und verlässt das Provisorium beim WDR. Aus drei Sendekomplexen, fünf Tonträgerräumen, elf Sprecherstudios und einem Schaltraum werden jetzt täglich 46 Stunden gesendet, 30 in Deutsch und 16 in Fremdsprachen.

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Zur besseren Versorgung der afrikanischen Zielgebiete wurde in Ruanda die erste Relaisstation der DW errichtet, die 1965 ihren Betrieb aufnahm und zu der ich im November 1965 abgeordnet wurde.
Damit beginnen meine eigenen Aufzeichnungen über meine berufliche Entwicklung vom Senderingenieur 1965 bis zum Technischen Direktor 2006 bzw. DRM-Direktor bis 2008, als ich in den Ruhestand ging.

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